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Gemeinde Köngen

Im Detail

"Schloss ohne Zukunft" hieß das Köngener Schloss lange Zeit im Volksmund, bis die Gemeinde die Ruine im Jahr 1991 kaufte und von Grund auf restaurierte. Bis ins 12. Jahrhundert lässt sich die Geschichte des einstigen Wasserschlosses inzwischen zurückverfolgen.

Heute ist ein Großteil der Räumlichkeiten gewerblich vermietet. Der gewölbte Schlosskeller, die romantische Kapelle sowie der beeindruckende Rittersaal können für Feste, Lesungen oder Konzerte gemietet werden.

Geschichte

Die fast 1000-jährige Geschichte des Schlosses ist eine wechselhafte. Sie ist geprägt von mehrfachem Eigentümerwechsel und teilweise tiefgreifenden Umbauten je nach Zeitgeschmack. Es ist allerdings eine Geschichte mit glücklichem Ausgang, denn inzwischen ist viel mehr als nur die Bausubstanz gesichert. Lesen Sie hier mehr über die Geschichte des Köngener Schlosses.

Die ältesten Teile des heutigen Schlosses stammen aus dem späten 12. Jahrhundert. Das Graubündner Rittergeschlecht Thumb ließ damals am Ortsrand ein Wasserschloss erbauen. Fundstücke lassen darauf schließen, dass das repräsentative, renovierte Schloss auf uraltem Siedlungsgrund steht. Ein steingefasster Wasserkanal erinnert zudem an die frühere römische Besiedlung.

Im Laufe der Zeit wechselte das Schloss mehrfach den Besitzer und wurde ebenso oft umgestaltet bzw. aufgeteilt. 1825 nahm der Politiker Jakob Friedrich Weishaar das Anwesen schließlich in Besitz und verlieh ihm seine bis heute bestehende Gestalt.

Das Köngener Schloss galt bis in die 1930er Jahre hinein als ein Hort der Kultur. Unter anderem gründete sich hier der „Bund der Köngener“ und auch die Maler Christian Mali und Pieter Peters hielten sich häufig hier auf.

Hohe kunsthistorische Bedeutung kommt heute dem sogenannten „Rittersaal“ zu. Die dort gezeigten Bildnisse römischer sowie deutscher Kaiser stammen noch aus der Zeit der Renaissance.

  • 1392: Erste Erwähnung einer Burganlage in Köngen
  • 1398: Erweiterung der Burganlage durch Anna Gräfin von Aichelberg, u.a. mit einem Wassergraben und einer Mauer
  • 1525-1600: Umbau der Burg in ein Renaissance-Schloss durch Albrecht Thumb von Neuburg
  • 1666Geschichtliche Erwähnung zweier Schlösser in Köngen, im vorderen Teil lebte der herzogliche Vogt und im hinteren Teil die Thumbsche Herrschaft
  • 1739:Wilhelm Ludwig Thumb von Neuburg verkauft seine Hälfte des Schlosses (der heute stehende Teil) an den Herzog von Württemberg
  • 1825: Dr. Jakob Friedrich Weishaar kauft das gesamte Anwesen
  • 1830: Abriss des "Vorderen Schlosses" und Einebnung der Wassergräben
  • 1831: Verbleibender Flügelbau "Hinteres Schloss" wird für Wohnzwecke im Biedermeier-Stil hergerichtet
  • um 1900: Eine Gruppe von Kunstmalern, u.a. Anna Peters und Christian Mali, arbeitet zeitweise im Schloss
  • 1992: Erwerb des stark verfallenen Schlosses durch die Gemeinde Köngen
  • 2007: Einweihung des sanierten Schlosses
  • seitdem: Kapelle, Schlosskeller und Rittersaal werden durch die Gemeinde für Veranstaltungen vermietet

Literaturhinweise

Köngen. Ein Schloss und seine Herrschaften

  • Kathrin Fastnacht
  • Zur Identität von Schloss und Dorf Köngen im 19. und 20. Jahrhundert
  • ISBN: 978-3-87437-530-6
  • € 24,90

Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Band 09

  • Schloss Köngen
  • Mit Beiträgen von Barbara Baum, Anette und Hans Cabanis, Kathrin Fastnacht, Michael Goer, Frank Hihn, Herman Klos und Anja Krämer
  • ISBN: 978-3-89870-653-7
  • € 9,80 

Ihr eigenes Schloss-Event / Räumlichkeiten

Nach der aufwändigen Sanierung durch die Gemeinde bietet das Schloss eine mehr als prächtige Kulisse auch für Ihr Event! Insgesamt stehen drei verschiedene Räume zur Verfügung: Rittersaal, Schlosskapelle und Schlosskeller: Detailinfos zu den Schlossräumen.

Räumlichkeiten

Sie suchen nach einem außergewöhnlichen Ort für eine Veranstaltung? Sie wollen ein Fest feiern und mit ihren Gästen einen unvergesslichen Tag verbringen? Das Köngener Schloss bietet eine einzigartige Kulisse für Feierlichkeiten, Konzerte oder auch Lesungen.

Alle Räume sind jeweils mit einer vollständig einsatzfähigen Theke ausgestattet. Geschirr und Gläser erhalten Sie bei Bedarf leihweise ebenfalls. Im Mietpreis inklusive ist unser hochwertiges Mobiliar, darunter Bankettische und Tische in Größe von 120 x 80cm bzw. 120 x 160cm. Die Wahl des Caterings steht Ihnen frei.

Schlosskeller bzw. -kapelle können sowohl einzeln wie auch in Kombination angemietet werden. Wir empfehlen, die Räume gemeinsam zu nutzen, da sowohl die Garderobe als auch die Toiletten beiden Räumen zugeteilt sind. Außerdem steht Ihnen so auch der Innenhof des Schlosses zur Verfügung, zum Beispiel für den Empfang.

Grundsätzlich stehen Ihnen die gemieteten Räumlichkeiten von 09:30 Uhr bis 09:00 Uhr des Folgetags zur Verfügung.

Schlosskeller

Rustikal und dabei doch edel empfängt der Schlosskeller seine Besucher und entführt in die Vergangenheit. Mächtige Säulen und ein uralter Steinboden unterstreichen diese ganz besondere Atmosphäre. In einem mittelalterlichen Brunnenschacht ist antike Handwerkskunst zu sehen. Bis zu 72 Personen finden hier bei bewirteten Veranstaltungen Platz. Der Raum verfügt über einen voll ausgestattete Theke.

Schlosskapelle

Ob eigenständig oder in Kombination mit dem Schlosskeller – die Schlosskapelle verzaubert ihre Besucher. Das große, verglaste Tor bietet einen einzigartigen Blick auf den Schlosshof und Dank der Fußbodenheizung eignet sich die Location auch an kühlen Tagen für Feste und Feierlichkeiten.

Bis zu 92 Personen finden hier Platz.

Rittersaal

Zu Recht gehört der Rittersaal bis heute zu den herausragenden Kulturdenkmälern Baden-Württembergs. An der Stirnseite des Nordflügels erstreckt er sich über die gesamte Flügelbreite. Scheint die Sonne, durchflutet das Licht an drei Seiten in den großen Raum mit der vertäfelten Balkendecke. 

Doch der Raum bietet noch mehr: Eine Täferwand schmückt das Kaiserprogramm und eine Darstellung von Sultan Süleymann dem Prächtigen. Auch die aufwendigen Türen, eine Felderdecke mit Unterzug und Mittelstütze sowie ein Tafelfußboden sind bis heute erhalten.

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